V wie Verrückt – ein MMO-Spleen-Stöckchen

Ein Spleen bezeichnet umgangssprachlich meist abwertend eine leichte Verrücktheit oder fixe Idee.

Spleens sind heutzutage ja nichts außergewöhnliches mehr. Jeder hat irgendeinen Spleen, eine Art Ritual, etwas das im Alltag einfach nicht fehlen darf. Man macht es absichtlich, oder ganz ohne es zu merken. Solche Spleens sind natürlich nicht nur auf einen bestimmten Bereich des Lebens beschränkt, sie können sich überall entwickeln – auch in MMOs.

Bei mir haben sich folgenden Spleens in einigen Spielen entwickelt:

Aion:

  • Der wohl größte Tick, den ich mir in Aion angeeignet habe, ist jedem meiner Charaktere einen Namen zu geben, der mit dem Buchstaben V beginnt. Ich weiß nicht wie genau ich darauf gekommen bin, aber beginnt der Name meines neu gebauten Charakters nicht mit V, dann gefällt er mir nicht. Das zieht die Charaktererstellung ziemlich in die Länge weil der Name zum Charakter, oder viel mehr der Charakter zum Namen passen muss.
  • Je nach Klassenarchetyp werden die Gewänder meiner Charaktere in einer gewissen Farbe eingefärbt. Kriegerklassen kriegen das Braun von der Stange, wohingegen Magierklassen das extravagante Ultramarineblau tragen, das man nur aus den seltenen Vinnusblüten bekommt. Das Dumme daran ist, dass ich immer dann wenn ich ein neues Ausrüstungsteil bekomme alles stehen und liegen lasse und zuerst die Farbe besorge um das Teil zu färben. Vorher zieh ich es nicht an. Gleiches gilt auch für Muster: bevor ich das Teil herstelle wird erst die Farbe besorgt, davor geh ich nicht an die Werkbank. Wenn man dazu Blüten sammeln muss, dann ist man dafür schon recht lange unterwegs.

World of Warcraft:

  • In World of Warcraft musste ich für jede TS-Besprechung meinen Schurken mit einem Flugmount auf einer der schwebenden Scherben über der Aldorhöhe parken und dort in Verstohlenheit gehen, damit ich ganz Shattrath überblicken konnte. Bevor ich dort oben nicht die Verstohlenheit aktiviert habe konnte ich weder an Gildenleitersitzungen, noch Bewerberinterviews oder sonstigen TS-Sitzungen, die außerhalb von Instanzen und Raids stattfanden, teilnehmen.
  • Ich habe grundsätzlich den Inhalt meiner Taschen und des Bankfachs akribisch sortiert. Ich habe dafür sogar absichtlich auf Addons verzichtet, die mir diese Arbeit abnahmen, denn das Sortieren der Items hatte schon fast etwas meditatives für mich. Freunde habe ich mir damit nicht immer gemacht, oft mussten ganze Gruppen auf mich warten weil mich mal wieder der Sortierwahn gepackt hat. In Aion nimmt mir die automatische Sortierung das zum Glück ab.

EVE Online:

  • Zwar gibt es in EVE Online auch eine automatische Sortierung für die Laderäume und Stationshangars, schlampig bin ich deswegen trotzdem nicht. Denn bevor ich mich auslogge parke ich mein Schiff in der designierten Heimatstation, auch wenn ich dafür einen sehr langen Rückflug in Kauf nehmen muss, entferne dann dort die komplette Ausrüstung und verpacke diese fein säuberlich in Kisten. Erst dann, wenn das Schiff ordentlich verstaut ist, wird ausgeloggt.

Ziemlich seltsame Eigenarten, nicht wahr? Aber sie gehören bzw. gehörten für mich einfach zum Spielablauf, zu meinem MMO-Alltag. Ohne diese Spleens wäre das Onlineleben wohl nur halb so amüsant, denn solche kleinen Dinge sind es, die das Menschliche in uns in das Spiel einfließen lassen und es dadurch etwas charmanter gestalten.

Jetzt würde ich gerne wissen, welche Spleens Ihr so in Euren MMOs habt. Welche kleinen Eigenarten habt Ihr in Euren Spielen entwickelt? Welche Rituale, egal ob beabsichtigt oder vollkommen unbemerkt, habt Ihr um den MMO-Alltag für Euch interessanter und vor allem persönlicher zu gestalten?

Ich werfe dieses Stöckchen einfach mal in die Runde und würde mich freuen wenn es jemand fängt und in seinem Beitrag eine Verlinkung zu diesem Beitrag hier einbaut, damit ich diese dann auch finde.

„Halt’s Maul und spiel einfach!“ – Die Geschichte eines Umzugs

Gut, ok. Entgegen der Ankündigung auf Twitter hab ich das Blog doch nicht ganz aufgegeben. Anstatt alles im Datennirvana verschwinden zu lassen ist Pixel Living lediglich umgezogen. Manche von Euch fragen sich nun warum und wieso. Ich will Euch die Antwort daher nicht schuldig bleiben.

Wenn ich blogge, dann tue ich das eigentlich für mich. Ich mache es nicht um einen Haufen Kommentare oder großartig Lob für meine literarischen Ergüsse zu bekommen. Natürlich freue ich mich über jeden, der sich die Zeit nimmt einen meiner Beiträge zu kommentieren (egal ob negativ oder positiv), denn das bedeutet ja auch, dass diese Person den Beitrag gelesen und sich womöglich die Zeit genommen hat selbst ein wenig darüber nachzudenken und die eigenen Gedanken mitzuteilen. Was ich aber mit jedem Beitrag erreichen will ist die Community um meine eigenen Eindrücke zu erweitern. Schließlich lebt eine Community doch von sowas, Beteiligung jedes Einzelnen. Bei mir sind das nun mal MMO-Communities. Früher war es World of Warcraft und heute ist es sollte es Aion sein. Denn Aion spiele ich noch immer, seit Release. Und das eigentlich recht begeistert. Ich habe Gladiatoren, Kantoren, Beschwörer und Zauberer. Sowohl auf Seiten der Asmodier als auch auf Seiten der Elyos. Und es gibt an Aion nichts was mich stört, zumindest nicht schwerwiegend. Wirklich nichts? Doch, eine winzig kleine Kleinigkeit macht es mir etwas schwer in Aion: die Community.

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Too "oldschool" to be cool?

Too Oldschool To Be Cool?

World of Warcraft hat die MMORPG-Szene nachhaltig verändert. Neben dem leichten Einstieg, der intuitiven Benutzeroberfläche, der Bedienung verschiedenster Spielstile und der „Erfolgsgarantie für Jedermann“ setzte es neue Maßstäbe. Ein Feature ist dabei jedoch ganz besonders hervorzuheben: die LUA-Schnittstelle.

Dank dieser Schnittstelle werden von der Community viele kleine Hilfsprogramme für World of Warcraft entwickelt, die das Spiel um einige Funktionen erweitern oder bestehende Funktionen ausweiten. Diese Hilfsmittel, genannt „Addons“, erfreuen sich großer Beliebtheit da sie einen gewissen Komfort und auch Vorteile in das Spiel bringen. Dieser Komfort hat aber auch seine Schattenseiten. Die Addons veränderten die Community, das Spielerlebnis und auch das Spielgefühl. Etwas das in älteren Spielen nie passiert ist, in denen es noch keine Addons gab. Ist es also vermessen zu behaupten dass MMORPGs ohne Addons bessere Spiele sind? Oder sind Addons der neue Standard und müssen durch Implementierung einer entsprechenden Schnittstelle vom Hersteller ermöglicht werden, so wie es derzeit einige Spieler in Aion fordern?

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Ich glaub die Russen sind da

GameGuard vs. Kaspersky

Ich bin bereits mehrmals abseits des Blogs von interessierten Lesern bzgl. Aion angeschrieben worden. Es geht dann immer um spezielle Infos zu dem Spiel, technische Fragen, Hintergrundinfos und dergleichen. Allen diesen Leuten schreibe ich dann zusätzlich, dass sie mit Aion ein Problem haben werden wenn sie eine Security Lösung aus dem Hause Kaspersky nutzen. Für diese Leute habe jetzt ich einen Guide zur korrekten Einstellung von Kaspersky zusammengeschrieben, den ich hier veröffentlichen will. Diese Informationen sind nämlich zu wichtig, als dass ich sie irgendwem vorenthalten will.

Der Guide stützt sich zwar auf Kaspersky Internet Security 2010, sollte sich aber genauso auf die Produkte Kaspersky Anti Virus 2009, Kaspersky Internet Security 2009 und Kaspersky Anti Virus 2010 anwenden lassen. Wie es mit früheren Versionen aussieht kann ich leider nicht sagen und für solche auch keine 100%ige Garantie geben, dass der Guide anwendbar ist. Da die erworbenen Lizenzen aber für jede Produktversion gültig sind empfehle ich ein Upgrade auf die neue Version 2010. Dieses kann auf der offiziellen Homepage heruntergeladen werden. (Danke an Lemmi für die Erwähnung!)

Hinweis: die nachfolgenden Schritte sind unbedingt vor dem ersten Start von Aion durchzuführen!

Vorbereitung

Die zu überprüfende Objekte des proaktiven Schutzes werden neu definiert.

Aion benutzt den GameGuard. Das ist eine recht aggressive ScanEngine um Botter und Hacker aus dem Spiel auszusperren. Leider scannt der GameGuard dabei wirklich alles was an laufenden Prozessen unterwegs ist und klemmt sich dafür in den Speicher. In seiner Arbeitsweise ähnelt er dabei einem Rootkit – das halte jetzt sogar ich als abgebrühter Metaller für bösartig. Außerdem installiert der GameGuard einen Treiber auf dem System um lauffähig zu sein. Beides mag der Kaspersky nicht, daher müssen wir die Überprüfung solcher Gegenstände deaktivieren. Dazu müssen in Einstellungen » Proaktiver Schutz mittels dem Button „Einstellungen…“ die Einträge Versteckte Treiberinstallation und Verstecktes Objekt deaktiviert werden.

Aion vertrauenswürdig machen

Die Datei Aion.bin muss in "Gefahren und Ausnahmen" über den Knopf "Einstellungen..." der Ausnahmen als vertrauenswürdig definiert werden.

Nun müssenn wir Aion noch als vertrauenswürdig definieren, damit es gestartet werden und den GameGuard installieren kann. Hierzu einfach in Einstellungen » Gefahren und Ausnahmen unter Ausnahmen in den Einstellungen die Datei Aion.bin hinzufügen. Das geht in dem kleinen Fenster unterhalb des Reiters „Vertrauenswürdige Programme“ mittels dem mit einem Plus gekennzeichneten Knopf Hinzufügen » Durchsuchen. Diese Datei befindet sich innerhalb des Installationsordners im Unterordner bin32. Leider kann man im Kaspersky nur *.exe Dateien auswählen. Daher muss die Datei über die Eingabe des kompletten Pfades inklusive Dateinamen in dem „Öffnen“ Dialog hinzugefügt werden. Kaspersky fragt dann auch nach, welche Aktionen der Datei nicht länger überwacht werden sollen. Hier einfach alles anhaken und der Datei somit absolute Freiheit einräumen.

"Hinzufügen » Durchsuchen" erlaubt es dem Nutzer die Datei Aion.bin durch eigene Angabe des kompletten Pfades vertrauenswürdig zu machen.

GameGuard vertrauenswürdig machen

GameGuard.des und GameMon.des müssen ebenso als vertrauenswürdig definiert werden.

Nachdem nun alle bisherigen Schritte ausgeführt wurden, lässt sich Aion starten. Vorher wäre das nicht ohne Fehler möglich gewesen. Wir starten also jetzt Aion das erste Mal und lassen es den GameGuard installieren, der allerdings nach seiner Installation von Kaspersky behindert wird und in den meisten Fällen mit einer Fehlermeldung abraucht (seltsames koreanisches Wischiwaschi, das keine Sau versteht). Falls er ohne Fehlermeldung starten sollte, ist die Wahrscheinlichkeit trotzdem noch groß, dass er sich in einem instabilen Zustand befindet und den Rechner killt. Daher müssen wir den GameGuard nach seiner Installation durch Aion noch vertrauenswürdig machen. Eventuell laufende Instanzen von Aion müssen zuerst beendet werden. Wie schon die Aion.bin zuvor müssen die folgenden Dateien in die Liste der vertrauenswürdigen Anwendungen aufgenommen werden:

  • bin32\GameGuard.des
  • bin32\GameGuard\GameMon.des

Diese beiden Dateien sind erst nach der Installation des GameGuard verfügbar, vorher tauchen sie nicht auf. Auch hier gilt wieder: keinerlei Überprüfung, alle Haken setzen.

Aion als Admin ausführen

Benutzern von Windows Vista empfehle ich dringend den NCsoft Launcher als Admin auszuführen. Ansonsten kann es sein, dass der GameGuard beim Patchprozess (den er bei jedem Start anstößt) mit einem Fehler abbricht, weil er keine Schreibrechte im Zielverzeichnis bekommt. Dazu einfach einen Rechtsklick auf die Verknüpfung des Launchers oder direkt die NCLauncher.exe, „Eigenschaften“ wählen und im Reiter „Kompatibilität“ den Haken bei „Als Administrator ausführen“ setzen.

Ab die Post!

Das war’s! Wenn alle Schritte so durchgeführt wurden, wie hier beschrieben, dann sollte Aion beim Starten keine Probleme machen. Sollte es Fragen zu dieser Beschreibung geben oder trotzdem zu Problemen kommen, dann einfach die Frage in den Kommentaren absetzen und ich werde sehen, wie ich helfen kann.

Und es bewegt sich doch

Ich hab doch noch ein paar Aion Videos aus dem Hut gezaubert! Bevor ich aber den Link rausrücke nerv ich Euch mit meiner Leidensgeschichte:

Meine Aion Beta Review wollte ich ursprünglich mit ein paar Videos würzen, die myGamersCam hat mir da aber einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Dieses Programm unterstützt nämlich nach oben hin nur ganz blöde Auflösungen, mit meinen 1680×1050 Pixeln war ich da aufgeschmissen. Also musste ich zwangsläufig eine kleinere Auflösung wählen um die Proportionen halbwegs behalten zu können und damit hat mir das Tool dann die HD-Option auf YouTube verbaut.

Damit’s aber erst so richtig Spaß macht etwas aufzunehmen bricht dieses Tool die Performance auf wenige FPS runter. Was vorher absolut flüssig läuft wird durch die GamersCam in ein Bilderbuch verwandelt. Ich schwöre, dass ich sehen konnte wie sich die einzelnen Frames in Aion selbst umgeblättert haben. Da wirklich halbwegs ordentlich spielen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Schaltet man das Tool in einen etwas performanteren Modus, dann sehen die Videos aus wie moderne Kunst: undefinierbare Farbkleckse, die hin und her huschen. Am Ende hatte ich dann ca. 1,5 Stunden Bildmaterial. Von diesem ganzen Material sind aber vielleicht nur 10 Minuten wirklich brauchbar, der Rest stottert mindestens so krass wie das Spiel. Versucht man sich die Videos im WMP oder VLC anzuschauen oder sie mit VirtualDub oder dem MovieMaker zu bearbeiten, dann stottert das so herb, dass einem schlecht wird.

So habe ich aus dem übrig gebliebenen brauchbaren Material noch ein paar Videos gebastelt, die ich auf YouTube in einer Playlist zusammengefasst habe. Diese Videos orientieren sich an den Kapiteln nach denen die Review auch aufgebaut ist. Ich wünsche allen Interessierten viel Spaß mit den Videos und bitte zu entschuldigen, dass es sich sowohl inhaltlich als auch visuell nicht um die beste Qualität handelt. Ich habe getan, was in meiner Macht stand.

Und zum Abschluss noch eine Warnung: Finger weg von der myGamersCam! Ich bereue, die 20 Euro dafür ausgegeben zu haben. Hätte ich mich mal doch lieber für das teurere Fraps entschieden, vielleicht hätte ich dann gleich von Beginn an das Video bekommen, das ich mir vorgestellt habe. Nyerk!